7 Fragen an Naresh Dass, Inhaber des indischen Restaurants RAJ in Hannover

Das RAJ ist ein gemütliches Restaurant im Stadtteil Döhren, gleich um die Ecke des Fiedeler Platzes. Ein Viertel geprägt durch wunderschöne Häuser aus der Gründerzeit. Mit dem RAJ hat sich Naresh seinen Kindheitstraum erfüllt. Er kocht für seine Gästen nordindische Gerichte auf hohem Niveau: Neu interpretiert von mild bis scharf. Raj hat das Restaurant 2018 eröffnet. Seither hat er viel an seinem Business gearbeitet und auch digitale Chancen für sich erkannt. Wir haben ihn gefragt, wie sich sein Business seither verändert hat und wie vor allem die Corona Pandemie sein Angebot beeinflusst hat.

Raj du musstest, wie alle Gastronomen in Hannover mit dem Beginn der Pandemie dein Restaurant schließen. Was ging da in dir vor?

Nun, das war natürlich erstmal ein Schock, dir brechen deine Einnahmen weg, du weißt nicht wie lange die Situation anhält, wann deine Gäste wiederkommen können und wie du diese Zeit überbrücken kannst. Ich habe über Wege nachgedacht, wie ich meine Gäste weiter mit den Speisen aus unserer Küche versorgen kann. Da war die Idee eines Lieferservices naheliegend. Die Gäste mussten nur erfahren, dass ich diesen neuen Service anbiete. Dabei haben mir unsere Websites und der Facebook Auftritt sehr geholfen.    

Beschreib doch mal, was du alles unternommen hast.

Das Raj hat zwei Websites. Eine eigene Seite, über die wir die Gäste direkt ansprechen können und sie eingeladen haben, sich ihre Speisen zusammenzustellen und direkt bei uns zu bestellen und abzuholen. Und wir haben unsere Seite bei Lieferando, bei der die Lieferung von vom Lieferdienst komplett übernommen wird. Das hat wunderbar funktioniert, obwohl die Restaurants jetzt schon wieder geöffnet sind, hat die Corona-Zeit gerade unserem Lieferando-Angebot einen richtigen Schub gegeben. Das hätte ich so nicht erwartet.

Welche Rolle hat dabei dein Facebook Account gespielt?

Ich habe Facebook genutzt, um meine Freunde und Gäste über die neuen Services zu informieren und immer auch, um mich bei Ihnen für die Treue und für gute Bewertungen auf meiner Lieferando-Seite zu bedanken. Diese persönlichen Botschaften von mir an meine Gäste kommen besonders gut an und werden häufig geteilt und kommentiert.    

Du hast aber noch mehr getan und bist Hannovers erster Dabbawala geworden. Was steckt dahinter?

Dabbawalas gibt es in den großen Städten Indiens.  Das sind Fahrradkuriere, die, vollgepackt mit Lunchboxen, die Mitarbeiter in den Büros vieler Firmen mit einem kompletten Mittagessen versorgen. In Indiens Hauptstadt Mumbai sind viele tausend Dabbawalas mit diesen Lunchboxen unterwegs. Diese Idee habe ich jetzt nach Hannover gebracht.

Wie funktioniert dein Dabbawala-Service?  

Dahinter steckt ein Pfandsystem. Die Gäste bestellen Ihr Menü über unsere Webseite und bekommen ihr Essen dann in einer indischen Lunchbox aus Metall geliefert. Per Fahrrad natürlich. Für die Box zahlen sie dann 5 Euro Pfand und bekommen das Geld wieder, wenn sie die Box zurückbringen. Das ist super angekommen. Die Leute wollen mehr davon. Ich habe gerade 100 weitere Boxen in Indien bestellt.

Du erklärst das System in einem kurzen Film auf deinem Facebook-Account. Wie hat das funktioniert?

Mit dem Film haben wir unseren Gästen gezeigt, wie die Lunchboxen aussehen, wie sie mit den Speisen befüllt werden und wir konnten zeigen wie das Fahrrad aussieht, mit dem ich die Lunchboxen ausfahre. Das ist ein Original Dabbawala Boten-Rad aus Indien. Irre schwer, sieht aber toll aus. Der Film bringt das alles sehr gut rüber.  

Das klingt alles super, aber hast du nicht trotzdem mal schlaflose Nächte gehabt?

Ich habe mir schon Sorgen gemacht, du musst dich in so einer Zeit halt immer wieder neu erfinden, neue Geschäftsideen entwickeln und durchziehen. Das wird sicher noch eine Zeit so bleiben. Da musst du wach bleiben und das Beste daraus machen.